Kopfstand - eine Yogastellung


Der Kopfstand (Sirsasana) wird als die wichtigste von allen Yogastellungen betrachtet. Bevor du diese Stellung nicht vollständig erforscht hast, kennst du nicht die volle Wirkung des physischen Yoga. Aber dies ist keine Stellung, mit der man beginnt - im Yoga geht man schrittweise voran. Wenn man lernt auf dem Kopf zu stehen, bereitet man sich zunächst mit einfachen Stellungen vor, um den Körper grundlegend kennenzulernen.

Glaube nicht, dass dies nur eine Übung für einige wenige Auserwählte ist. Beinahe jeder kann lernen, auf dem Kopf zu stehen. Viele Menschen, junge wie alte, verwenden sie in ihrem Alltag. Unser ältester Yogalehrer, Laurs Djörup, jetzt 68 Jahre alt, begann vor 10 Jahren mit Yoga, und er benutzt den Kopfstand jeden Tag, "direkt nach meiner Morgentoilette um die Morgensteifheit aus dem Körper zu bekommen".

In dem Dokumentarfilm Die jungen Alten vom dänischen Regisseur Jørgen Roos berichtet ein 80-jähriger Mann, dass er sein ganzes Leben lang regelmäßig auf dem Kopf gestanden hat. Er meint, dass er deshalb niemals Kopfschmerzen gehabt hat. Indiens erster Premierminister Nehru stand jeden Tag 15 Minuten auf dem Kopf "... das u.a. inspirierte mich dazu mit Yoga zu beginnen" berichtet Swami Janakananda.

Nach und nach, wenn du damit vertraut geworden bist, auf dem Kopf zu stehen, beginnst du dich in der Stellung zu entspannen. Jedes Mal kannst du länger darin stehen und bekommst eine tiefere Wirkung. Fange mit 1/2 - 1 Minute an und steigere die Zeit dann schrittweise. Man kann auf dem Kopf stehen, solange wie man Lust hat, bis zu einer halben Stunde, aber gewöhnlich sind 5 Minuten.

Forschung über den Kopfstand...

An der "Third Clinic of Cracow" in Polen wurde die Blutqualität und -zusammensetzung bei einem Mann untersucht, der 30 Minuten auf dem Kopf gestanden hatte. Man fand heraus, dass die Ventilation der Lungen (Luftaufnahme) wesentlich geringer war als gewöhnlich (3 Liter/min verglichen mit normal 8 Liter/min) und dass seine Atemfrequenz wesentlich langsamer wurde (2 Atemzüge/min). Die Sauerstoffaufnahme war 33% größer als gewöhnlich und die ausgeatmete Luft enthielt 10% weniger Sauerstoff. Um es einfach auszudrücken: Wenn man im Kopfstand völlig zur Ruhe kommt, atmet der Körper langsamer, aber nimmt trotzdem bedeutend mehr Sauerstoff ins Blut und damit zum Gehirn und den inneren Organen auf Weiterhin wies die Untersuchung, dass störende psychische und gefühlsmäßige Zustände, Angst und Atmungsbeschwerden schrittweise verschwanden. Bei denjenigen die die Stellung regelmäßig anwendete, waren psychische Ausgewogenheit und körperliches Wohlfinden das Resultat.

...und Deine Eigene Praxis

Dies ist keine praktische Anleitung für den Kopfstand. Du solltest die Übung von einem kompetenten Yogalehrer lernen und erfahren, wie sie angewandt wird. angewandt wird. Man soll z.B. nicht auf dem Kopf stehen wenn man zu hohen Blutdruck hat, aber wenn der Körper durch eine längere Folge von anderen Yogastellungen vorbereitet wird, gelten nicht dieselben Verhaltensregeln.

Wenn man auf dem Kopf steht, strömt mehr Blut als in irgendeiner anderen Stellung zum Gehirn. Dies gibt Nahrung und Sauerstoff für die Zellen und das Gewebe. Klarheit und Konzentration steigen, das hilft z.B. beim Studieren oder anderen mentalen Arbeiten. Für den Yogi ist diese Stellung insbesondere wichtig als Vorbereitung zur Meditation.

Der Kopfstand wirkt nicht nur während du ihn ausführst, sondern auch eine gewisse Zeit danach. Einer von unseren Schülern, ein Steuerberater, fing damit an, die Stellung am Abend bevor er ins Bett ging zu benutzen. Er berichtete, dass er die Wirkung am nächsten Morgen und auch am Vormittag deutlich als vermehrte Energie und Klarheit spüren konnte.

Alle Körperteile werden durch die angeregte Durchblutung und den erhöhten Sauerstoffgehalt des Blutes belebt. Das Herz wird entlastet, weil es jetzt weniger zu arbeiten braucht, um das Gehirn mit Blut zu versorgen, und vom Körper strömt das Blut von selbst wieder zum Herzen zurück. Das entlastet die Venenklappen in den Blutgefäßen, die gewöhnlicherweise benutzt werden, wenn das Blut vom Körper zurück zum Herzen strömt. Auf diese Weise beugt man Krampfadern vor. Der Unterleib, die Därme und die inneren Organe werden dadurch, dass sie in umgekehrter Richtung hängen, entlastet.

Nach der Yogaliteratur

kann der Kopfstand vorbeugen, lindern und helfen bei Bruch, Sterilität und verschieden Unterleibsproblemen, Verdauungsproblemen wie z.B. Verstopfung, Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Krankheiten in den Augen, den Ohren, der Nase und dem Hals. Die Stellung stärkt das Nervensystem und hilft bei mangelnder Energie.

Die Drüsen im oberen Teil des Körpers, in Hals und Kopf werden stimuliert, besonders die Schilddrüse und die Zirbeldrüse. Der Kopfstand kann bei nervösem Asthma helfen und ist gut gegen Pollenallergie. Bei Allergie wird die Stellung nach Neti ausgeführt, aber vor den Atemübungen.

Das Erlebnis vom Kopfstand

Der Kopfstand ist eine der klassischen Yogastellungen und in diesen kann man die Wirkung vertiefen, indem man die Konzentration auf verschiedene Stellen im Körper, auf verschiedene Energiezentren richtet. In dieser Stellung ist es der Scheitel oben auf dem Kopf, Sahasrara Chakra, welches der Konzentrationsbereich ist.

Wenn du aus dem Kopfstand heraus kommst, stehst du direkt auf und entspannst dich mit geschlossenen Augen. Dann streckst du den Körper nach oben, kommst hoch auf die Zehen, mit den Armen über den Kopf gestreckt, die Hände sind gefaltet und die Handflächen zeigen nach oben - das ist die Palme, die Gegenstellung zum Kopfstand.

Schnell vom Kopfstand zur Palme zu gehen, löst Spannungen auf und setzt Energie frei. Du spürst das, als ob die Energie im Körper nach oben strömt, und unmittelbar danach erlebst du einen starken Jetzt-Zustand. Wenn du das nicht wünschst, oder wenn du leicht ohnmächtig wirst, dann gehe langsamer vom Kopfstand zur Palme.

Weil wir aus Prinzip die Anonymität unserer Schüler bewahren, können wir nicht enthüllen welche Politiker, Künstler und viele andere Menschen diese Stellung täglich anwenden, aber ... es sind eine ganze Reihe.

 

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